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Zecke Nahaufnahme

Zeckenbiss oder nicht?

Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und auch Muskelschmerzen sind eigentlich typische Symptome einer Sommergrippe, die auch während dieser Jahreszeit relativ oft vorkommt. Nachdem der Infekt dann auskuriert ist, wir die Sache auch schnell vergessen.

Leider kann es aber auch der Fall sein, das es sich nicht um eine harmlose Sommergrippe handelt, sondern um einen Zeckenbiss und die Infektion Borreliose, ein gefährlicher Erreger. Er wird durch Parasiten übertragen und kann manchmal lebenslange Folgen für die Gesundheit haben.

Die Symptome bei Borreliose sind sehr diffus, deshalb werden sie häufig übersehen oder auch fehlgedeutet. Außer den grippeähnlichen Symptomen treten oft bläulich rote Flecken auf, die mit Prellungen verwechselt werden. Ein erstes sicheres Anzeichen für Borreliose ist die Wanderröte, die Entzündung ist rund oder kreisförmig, feuerrot oder auch kaum erkennbar. Dieses Anzeichen kann bereits in den ersten Tagen auftreten, aber auch erst lange nach dem Biss. Wichtig ist, bei Erkennen sofort zum Arzt, damit Sie mit Antibiotikum behandelt werden können und keine chronischen Erkrankungen auftreten.

In der Frühphase ist Borreliose noch gut zu behandeln, nur das tückische daran ist, die frühen Symptome verschwinden mit oder ohne Behandlung. In vielen Fällen gewinnt der Körper den Kampf gegen die Infektion, manchmal jedoch halten sich die Bakterien im Körper und schlagen nach Wochen oder Monaten erneut zu. Die Bakterien setzen zur zweiten Attacke an und können unter anderem das Nervensystem angreifen. Selten wird das dann jedoch mit dem Zeckenbiss in Verbindung gebracht. Wenn zusätzlich erneut heftige Hautentzündungen auftreten, ähnlich wie bei der Nesselsucht, dann ist immer noch eine Heilung möglich, allerdings fast nur noch mit Infusionen.

Jahre später nach dem Zeckenbiss können immer noch chronische Gelenkentzündungen auftreten, was erst einmal wie Rheuma aussieht, weil die Schmerzen in Schüben auftreten. Weiterhin kann es zu Gehirnentzündungen, Muskel- oder Gesichtslähmungen kommen und sogar das Herz kann Schaden nehmen. In der Regel werden diese Krankheitserscheinungen immer mit Antibiotika behandelt. Trotzdem sollte Borreliose nicht unterschätzt werden, es gibt tatsächlich Patienten, die mehrere Jahre arbeitsunfähig sind, weil das Bakterium chronische Beschwerden zurück gelassen hat.

Aber Gott sei Dank steckt nicht hinter jedem Wehwehchen auch eine Borreliose. Für absolute Sicherheit hilft eine Blutuntersuchung beim Arzt.