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Ein kleines Mädchen schläft auf einem Bett

Wieviel Schlaf braucht ein Mensch?

Wieviel Schlaf braucht der Mensch? Forscher an der britischen Universität von Surrey untersuchten 14 Männer und 12 Frauen. Die Probanden kamen jeweils zweimal in ein Schlaflabor. Beim ersten Versuch durften sie eine Woche lang nur sechs Stunden pro Nacht schlafen - die durchschnittliche Schlafdauer lag bei 5,7 Stunden. Das zweite Mal durften sie sieben Nächte lang jeweils zehn Stunden schlafen -die durchschnittliche Schlafdauer lag bei 8,5 Stunden. Verschärfend kam hinzu, dass die Versuchsteilnehmer nach beiden Wochen jeweils 39 bis 41 Stunden durchgehend wach bleiben mussten. Regelmäßig wurden Bluttests durchgeführt, bei denen unter anderem die Konzentration des Schlafhormons Melatonin gemessen wurde. Gleichzeitig wurde überprüft, wann welche Gene aktiv sind. Und siehe da: laut Forschern wurden insgesamt 444 Gene herunterreguliert und 267 hochgefahren. Unter den Genen befanden sich auch solche, die den Stoffwechsel steuern und unter anderem für Gewichtszunahme und Verdauung verantwortlich sind.

Bei einem Versuch junger Testpersonen, die eine Woche lang mit vier Stunden Nachtruhe pro Tag auskommen mussten, hinterließ die Schlafverkürzung drastische Folgen: Die Blutzuckerwerte waren erhöht und der Kohlenhydratstoffwechsel kam ebenso durcheinander wie die Schilddrüsenhormonproduktion. Das Stresshormon Kortisol wurde plötzlich in hohen Dosen am Abend gemessen, obwohl es normalerweise erst am frühen Morgen ausgeschüttet wird.

Und auch auf unsere Leistungsfähigkeit hat über längere Zeit andauernder Schlafmangel schwerwiegende Folgen: Psychische Beschwerden wie etwa Depressionen nehmen zu, die Wahrnehmungsfähigkeit und Konzentration dagegen ab. Die gute Nachricht: Bei vorübergehendem Schlafmangel bilden sich sowohl die Stoffwechselentgleisungen als auch die psychischen Auswirkungen wieder zurück. Wer jedoch ständig zu wenig schläft, riskiert seine Gesundheit.

7,5 Stunden täglich gelten übrigens als die optimale Schlafdauer, die uns auch das längste Leben verspricht. Als wichtigstes Kriterium gilt aber die subjektive Wahrnehmung: Fühle ich mich tagsüber ausgeruht und frisch? Denn manch einer kommt auch mit 5 Stunden Schlaf aus.

Bildnachweis: Pixabay