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Nordic Walking

Nordic Walking als "Gesundbrunnen"

Selten hat sich eine "junge" Sportart so rasch durchgesetzt wie Nordic Walking: Diese Bewegung passt auch sehr gut zu den Erkenntnissen der chinesischen Medizin, wie Sie diesem Beitrag entnehmen können.

Nordic Walken ist wohl derzeit eine Trendsportart. Bereits in den 50er-Jahren haben Skilangläufer den "Skigang" in ihr Sommertraining eingebaut.

Das Material war aber noch nicht so weit ausgereift, sodass es zu Beschwerden an Hand-, Arm- und Schultergelenken kam. Im Frühjahr 1997 wurde Nordic Walken in Finnland als eigenständiger Fitnesssport vorgestellt.

Eine Vielzahl an positiven Effekten

Diese Sportart ermöglicht allen Altersgruppen den Einstieg in ein sanftes Ausdauertraining. Denn weder Muskulatur, Gelenke noch das Herz-Kreislauf-System sind einer Überforderung ausgesetzt. Zudem werden durch den Einsatz der Stöcke die koordinativen Fähigkeiten wie Geschicklichkeit und Körpergefühl geschult.

Nordic Walking ist der ideale Familiensport, weil auch Kinder ihren Spaß am Walken und Hüpfen finden.

Nordic Walking ist ein wahrer "Jung- und Gesundbrunnen" und schafft neue Lebensenergie. Bewegung ist die gesündeste Pille für Wohlbefinden und Gesundheit. Durch den diagonalen Bewegungsablauf, den Abdruck durch Schulter und Arm ergibt sich eine Fülle positiver Effekte:

  • Ganzkörpertraining (Kraft, Ausdauer, Koordination);
  • Arm- und Schultermuskulatur werden gekräftigt;
  • Rücken und Gelenke werden entlastet;
  • Herz-Kreislauf-Leistung wird verbessert;
  • Atmung wird ökonomisiert;
  • Kalorienverbrauch und Stoffwechsel werden erhöht;
  • ein gesunder Lebensstil wird gefördert.

Die richtige Technik

Wichtig ist es, die Stöcke seitlich schräg einzusetzen und den Oberkörper leicht nach vorne zu beugen. Das Tempo sollte am besten über den Puls kontrolliert werden. Beobachten Sie Ihre Atmung - keuchend werden Sie nur müde, aber Sie trainieren nicht Ihren Ausdauerbereich. Um unnötigen Verletzungen vorzubeugen, ist es wichtig, richtig auf- und abzuwärmen (Stretching).

Beim Nordic Walking sollten Sie die ersten Minuten in der gewohnten Art zügig gehen. Wenn Sie sich nach fünf bis acht Minuten schon wärmer fühlen, steigern Sie das Tempo. Walken Sie in der ersten bis zweiten Woche 30 Minuten, dritte bis vierte Woche 45 bis 60 Minuten, fünfte bis sechste Woche 60 bis 75 Minuten usw., wie es Ihnen nun Spaß macht. Hauptsache, Sie fühlen sich wohl und achten auf die rechte Pulsfrequenz - nicht vergessen, am Schluss immer die Leistung „auslaufen" lassen!

Wichtig ist es, die Stöcke nicht nur richtig einzusetzen, sondern auch in der Länge richtig einzustellen, da es sonst zu Problemen im Schultergelenk kommen kann.

Das Wechselspiel von Yin und Yang

Die Intensität der Aktivität ist bei dieser Sportart hoch.

In der chinesischen Medizin ist die Bewegung allgemein und insbesondere der Gelenke wichtig für den gleichmäßigen Energiefluss in den Meridianen. Nur die Einbeziehung aller Gelenke kann für eine geregelte Bewegung der Energien sorgen.

Bewegung ist Aktivität und somit Yang. Wenn wir ein Ungleichgewicht zwischen Yin und Yang haben, so müssen wir der Intensität beim Nordic Walking besondere Beachtung schenken. Bei einem Yang-Überschuss - Menschen, die schon von ihrer Grundeinstellung sehr aktiv sind, die nie ruhig sitzen können - darf die Intensität schon höher sein.

Zügiges rasches Gehen oder Laufen ist angesagt, um diesen Überschuss abzuarbeiten. Besteht jedoch gleichzeitig ein Yin-Mangel, so sollte die Intensität deutlich niedriger angesetzt werden, um unnötige Erschöpfung und Verletzungen zu vermeiden. Das Laufen ist für diese Menschen weniger geeignet als das Nordic Walking. Um unnötigen Verletzungen vorzubeugen - beim Nordic Walking leiden meist die Schultergelenke und die Ellbogen -, sollte zu Beginn und am Ende immer etwas Qi Gong gemacht werden.

Einen Ball in den Händen rollen oder die Schultern reiben sind einige einfache Übungen, die sehr wichtig sind. Die Schulteraugen und die Knieaugen fest massieren. Vergessen Sie auch nicht auf den Nacken und den Lendenbereich - beide fest reiben, bis die Haut richtig warm wird.

Da im Winter nach chinesischer Philosophie die Zeit des Yin ist, sollten während dieser Jahreszeit die Aktivitäten etwas langsamer erfolgen. Achten Sie daher besonders beim Start, dass Sie nicht zu schnell losstarten. Langsam beginnend kommen Sie besser an Ihr Ziel.

Ehe man mit der Bewegung beginnt, sollte man sich über einige Punkt klar sein.

Richtige Schuheinlagen sind besonders wichtig

Eine funktionelle Outdoor-Bekleidung - vor Wind und Wetter schützend, den Schweiß aufnehmend und nach außen weiterleitend - ist für den Start ausreichend. Wichtig ist, dass nicht nur die Unterwäsche, sondern auch die Oberbekleidung funktionell sein sollte. Bedenken Sie, dass unterkühlte Muskeln verletzungsanfälliger sind. Nach dem Sport schützt rascher Kleidungswechsel vor Erkältung und eventuellen Muskelschmerzen.

Hose und Jacke müssen genügend Bewegungsfreiheit zulassen, bei Dämmerung oder schlechten Sichtverhältnissen sind reflektierende Teile ein wichtiges Sicherheitsmerkmal.

Gute Laufschuhe oder leichte Trekking- oder Wanderschuhe gewähren einen guten Start. Die Dämpfung ist beim Nordic Walking eher von untergeordneter Bedeutung. Immer wichtiger werden Schuheinlagen, die den Schuhkomfort erheblich verbessern. Sie sollten an die individuellen Bedürfnisse Ihrer Füße angepasst werden. Handschuhe verbessern den Griff und verhindern ein Scheuern des Handschlaufensystems. Im Sommer kann man ersatzweise fingerlose Radhandschuhe verwenden. Die Kopfbedeckung muss der Außentemperatur angepasst werden. Bei Kälte (Temperaturen unter fünf Grad, Wind) sollten Ohren und Kopf immer durch eine Mütze warm gehalten werden. Vergessen Sie auch nicht Ihre Augen zu schützen und im Sommer eine Sonnencreme zu verwenden.

Stocklänge: 70 Prozent der Körpergröße

Carbon-Glasfaser-Mischungen werden heute wegen ihrer Unverwüstlichkeit und dem geringen Eigengewicht, der extremen Belastbarkeit und langer Lebensdauer bei den Stöcken bevorzugt. Das Material federt auch störende Schwingungen auf Hand-, Ellbogen- und Schultergelenk ab. Hartmetallspitzen sind im freien Gelände zwar gut, auf dem Asphalt sollten sie jedoch durch Asphalt-Pads abgefedert werden.

Handschlaufen und Griffe müssen eine optimale Anpassung an die Hand sicherstellen. Schlaufen mit Klettverschluss ermöglichen einen festen Sitz bei freier Blutzirkulation. Die Art der Verbindung von Schlaufe und Griff ist dafür verantwortlich, dass der Stock immer richtig positioniert ist und so die Kraft auf den Stock optimal übertragen werden kann. Die richtige Stocklänge beträgt 70 Prozent der Körpergröße. Bei gerade aufgesetztem Stock sollte zwischen Ober- und Unterarm ein rechter Winkel bestehen. Fortgeschrittene Nordic Walker können die Stöcke etwas länger benutzen.

Bildnachweis: Pixabay